Der Planungsperimeter liegt in einer Schlaufe der Murg in Fussdistanz südlich der Altstadt von Frauenfeld. Eine markante, in der Übersicht sehnenartige Mauer im Osten der Murg, die parallel und gleich beim Murgkanal vor der hohen Böschung zum Klösterli verläuft, unterteilt diesen stimmungsvollen Landschaftsraum in Badeanlage und Durchgangsraum (Murgkanal, Velo- und Fussverbindungen). Unser Beitrag für den Ersatzneubau des Hallenbads mit optionaler Wellnessanlage greift diese Gegebenheit auf und entwickelt sich von dieser rückgratartigen Mauer nach Westen. Mit der Gastronomieterrasse und der allfälligen Wellnessanlage entsteht ein winkelartiger, raumfassender Abschluss in der Nordost-Ecke, so dass in dieser Lage stimmungsvolle Blickbezüge über die Badeanlage, zur Altstadt-Skyline oder in die Vegetation der Uferzone der Murg ermöglicht werden. Unser Leitgedanke ist, ein gut besonntes Bad-Werk mit grosszügigen, übersichtlichen und sich verbindenden qualitativen Räumen zu schaffen. Wie ein passendes Räderwerk greifen die verschiedenen Wasserbecken, Freiflächen und Elemente ineinander. Das Hallenbad tritt als offen wirkende Halle in oberster Lage in Erscheinung. In leichter und effizienter Holzbauweise überspannen 15 Joche alle inneren Wasserbecken und tragen das Dach. Der Badegast bleibt in seiner Wahrnehmung in der Gesamtanlage. Die Setzung im nord-östlichen Teil des Grundstückes ermöglicht den direkten Bezug zur Stadt und schenkt der Anlage die verdiente Präsenz und logische Adresse. In der Fassade gibt die von Süden nach Norden kolonnadenartige Aufreihung der Holz-Joche dem Bauwerk durch die Holzkreuze auf der Mauer Rückhalt und verleiht dem Bad-Werk einen nobilitierenden Badetempel-Ausdruck.
Auftraggeber | Stadt Frauenfeld |
Verfahren | Offener Projektwettbewerb |
Wettbewerb | 2019 |
Projektteam | Elias Leimbacher, Ina Koch-Wicki |
Oberli Ingenieurbüro AG, Winterthur | Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur, Zürich