Der Perimeter für den Neubau der Berufsfachschule in Winterthur liegt im unmittelbar an die Altstadt angrenzenden Grüngürtel im Kontext der parkartigen Anlagen weiterer Schulgebäude. Das neue Volumen zeichnet sich durch Höhe, Erscheinung und den vorgelagerten städtischen Platz als das Zentrum der an der Tösstalstrasse aufgereihten Schulgebäude aus. Es steht giebelartig mit der Stirnfassade an der Tösstalstrasse und entwickelt sich in die Tiefe zum Äusseren Rettenbachweg. Die Längsfassade bildet mit derjenigen des abgewinkelten Schulhauses Wiesental eine zur Stadt orientierte Hauptfassade. Die beiden Schulhäuser verbinden sich zu Hauptvolumen und Flügelbau über die Tösstalstrasse hinweg. Übergeordnet nimmt das neue Gebäude Bezug zur Altstadt und macht sich durch eine ähnliche Erscheinung als weitere Berufsfachschule in Winterthur erkennbar - bbw Wülflingerstrasse sowie dem Anton-Graff-Haus.

Die benachbarten Parkstrukturen mit ihren Wegen binden Neubau und Umgebung nahtlos in das System der Wegerschliessung ein. Der Grünraum mäandriert entlang des äusseren Rettenbachweges in den Perimeter und initiiert die Struktur der Begrünung. Durch die Nord-Südausrichtung der Gebäudezugänge wird der Platz zur Altstadt hin freigespielt und kann über die ganze Gebäudetiefe mit seiner Nutzung an die Fassade anschliessen. Die Rasenpyramiden auf dem Platz und die Infrastrukturinseln im Gebäude spannen durch die Gebäudehülle hindurch Räume auf - Aussen und Innen werden zu einem homogenen Gefüge.

Im Innern ermöglicht eine doppelte, auf den Zwischenpodesten verbundene, Treppenanlage viele Wege. Das Licht wird über Oblichter in die beiden Treppenhäuser und über Glasbausteinwände in die Zwischenzonen der Geschosse geführt. Die Materialien sind nach Ausdruck und Zweckmässigkeit gewählt. In den Untergeschossen und bei entsprechenden Tragwerksbelastungen kommt Sichtbeton zur Anwendung. In den Obergeschossen verleihen Holzstützen und eine in den Zimmern sichtbare Holz-Beton-Verbunddecke (verlorene Schalung) eine behagliche Atmosphäre und sorgen für spürbare Leichtigkeit. Die Fassade ist als Pfosten-Riegelkonstruktion aus Aluminium gedacht. Transparente Photovoltaikelemente sind der Fassade als Brise-Soleil vorgehängt und sorgen für Schatten und Energiegewinn

AuftraggeberKanton Zürich
VerfahrenOffener Projektwettbewerb
Wettbewerb2019
Projektteam Elias Leimbacher, Ina Koch-Wicki


Oberli Ingenieurbüro AG, Winterthur |
BROGLE RÜEGGER Landschaftsarchitekten BSLA, Winterthur | Helbling Beratung + Bauplanung AG, Zürich

elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_modell_blick_von_sued-west.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_plan_og.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_plan_eg.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_plan_ug.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_plan_schnitt.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_isometrie_tragwerk.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_modell_treppe_erschliessung.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_schema_erschliessung_wege.jpg
elias_leimbacher_architektur_winterthur_toesstalstrasse_referenz_kellermueller.jpg